Dürbheim,

Motorsägentraining 2022

November 2021: Es steht ein von unserem Zugführer organisiertes, OV-internes Motorsägetraining an, muss aber aufgrund einer Technischen Hilfeleistung auf 2022 verschoben werden.

November 2022: Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Vor dem Dienst werden die Motorsägen gereinigt und betankt, sowie die Schnittschutzkleidung aus dem gesamten OV zusammengetragen. Es ist soweit, das OV-interne Motorsägetraining steht an und findet diesen Samstag statt. Organisiert wurde dies wieder von unserem Zugführer.

 

Um 7:45 Uhr ist Abfahrt mit dem MTW und GKW.  In Dürbheim nahe Tuttlingen angekommen, begrüßt uns Matthias Gerlach. Er ist Revierleiter des Forstreviers Dürbheim-Balgheim. Geübt wird an Bäumen, die vom Borkenkäfer befallen oder vom Borkenkäferbefall bedroht sind und deshalb vorsorglich gefällt werden. Da dies ein Motorsägentraining ist, werden die Grundlagen vorausgesetzt und ohne große Umschweife wird mit dem Fällen begonnen.

 

Es beginnt mit der sogenannten Baumansprache. Wie ist der Zustand es Baumes, sein Wuchs, Neigung, … . Unter den wachsamen Augen von Mathias muss der Fallkerb sauber angelegt werden, d. h. der Fallkerbboden und die Fallkerbsohle müssen sich perfekt in einer Linie treffen. Es wird nun die Fallrichtung kontrolliert und ggfs. der Fallkerb korrigiert. Nun beginnt der eigentliche Vorgang des Fällens. Es wird nun der Fällschnitt unter Verwendung eines Sicherheitsbandes angelegt. Hierzu wird die Motorsäge in den Baumstamm eingestochen. Es wird die Bruchleiste ausgeformt. Auf der dem Fallkerb gegenüberliegenden Stammseite verbleibt ein Sicherheitsband um ein vorzeitiges Umstürzen des Baumes zu verhindern. Anschließend wird der Keil als Sicherung gesetzt. Der Baum ist nun in Fallkerbrichtung vorgespannt. Nochmalig wird geprüft, ob sich niemand im Gefahrenbereich befindet. Dann wird das Sicherheitsband durchtrennt und der Baum fällt zu Boden. So geht es den Vormittag Baum für Baum voran. Praktische Tipps von Matthias ergänzen die Fällarbeiten. Zum Beispiel das Anzeichnen der Bruchleiste mit der Motorsäge bevor der Fällschnitt angelegt wird. Ebenso das beim Sägen immer auf die Farbe der Holzspäne zu achten ist. Helle Späne zeigen gesundes Holz an, dunkle Späne hingegen weisen auf Holzfäule hin.

 

Nachdem jeder am Vormittag einen Baum gefällt hat, gibt es im Landgasthof Waldeck eine Stärkung. Am Nachmittag wird das „erschütterungsfreie Fällen“ erklärt und an einem Baum geübt. Diese Technik wird in der Forstwirtschaft für Totholz verwendet oder bei Bäumfällungen, wenn der Baum sicher in eine bestimmte Richtung gelegt werden muss. Zum Beispiel bei THW-Einsätzen.

 

Hierzu wird eine Kette als Anschlagmittel in ca. 1,8 m Höhe um den Baum gelegt und mit dem Stahlseil verbunden. Diese läuft vom Baum in Fällrichtung zu einer Umlenkrolle und von dieser seitlich weg von der Fällrichtung zu dem Seilzug. Die Bedienmannschaft des Seilzugs kann so außerhalb des Gefahrenbereichs mit dem Vorspannen des Baumes in Fällrichtung beginnen.

 

Nachdem das Training zum erschütterungsfreien Fällen abgeschlossen ist, treten wir den Heimweg an. Im OV angekommen werden die Fahrzeuge gewaschen, die Motorsägen gereinigt und betankt und die  Schnittschutzkleidung zum Auslüften aufgehängt und gemäß dem Motto, viele Hände bereiten ein schnelles Ende, können die Kettensägen am Samstag wieder auf die Fahrzeuge verlastet werden. Ein sehr praktisches und nicht minder lehrreiches Motorsägentraining ist zu Ende. Das Jahr warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Danke für das Organisieren.


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