Am vergangenen Freitag wurde unser Fachberater am Nachmittag nach Öhningen in den Ortsteil Wangen angefordert.
Dort sind bei einem Tiefbrunnen durch einen technischen Defekt beide Förderpumpen nicht arbeitsfähig. Dadurch kann dort aktuell nur ein Bruchteil der gewöhnlichen Wassermenge produziert werden.
Durch unseren Fachberater wurde dann umgehend mit der THW Regionalstelle Villingen-Schwenningen Kontakt aufgenommen, um die Einsatzmöglichkeit der Fachgruppe Trinkwasserversorgung abzuklären. Der Sachbearbeiter Einsatz der Regionalstelle kam ebenfalls am Freitag noch nach Radolfzell, um verschiedene Anforderungen zu machen und beratend zur Seite zu stehen.
Noch am Freitagabend trafen 2 Trinkwasserspezialisten der FGr. Trinkwasserversorgung aus dem THW OV Tübingen auf der Höri ein, um die Lage zu erkunden und weitere Maßnahmen mit der Gemeinde Öhningen und dem Gesundheitsamt abzustimmen. Nach der Erkundung wurde festgelegt, dass die Trinkwasseraufbereitungsanlage in Wangen in den Einsatz gebracht wird. Am Abend wurde bereits der Lkw mit dem großen Anhänger der Fachgruppe TW nach Radolfzell verlegt. Die restlichen Kräfte aus Tübingen sind am Samstagmorgen angerückt, um sofort mit dem Aufbau der Anlage zu beginnen.
Um bereits am Freitagabend den Trinkwasserpegel etwas zu erhöhen, wurde über eine Noteinspeisung in die Trinkwasseraufbereitungsanlage der Gemeinde durch ein Wasserfass Wasser eingespeist. Hierzu wurde durch unsere Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen ein Pufferbecken aufgestellt, über welches das Wasser in die Anlage laufen konnte. Dies war aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, weshalb die Trinkwasseraufbereitungsanlage des THW notwendig wurde.
Zur Unterstützung der Fachgruppe TW wurde unsere Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung eingesetzt. Aufgaben hier waren die Stromverteilung für die Fachgruppe TW, Unterstützung beim Aufbau der Anlage und Aufbau eines SG 300 Zeltes als Sonnenschutz für die Wasserbehälter mit aufbereitetem THW-Trinkwasser. Auch Beleuchtung für die Nacht wurde an einigen Eckpunkten aufgebaut.
Das Wasser zur Aufbereitung wird mit 2 Milchanhängern aus anderen Wassernetzen nach Wangen transportiert. Ein Anhänger wird durch den Kipper des THW OV Trossingen gefahren, der 2. Anhänger durch eine gewerbliche Firma mit einem Traktor. Der Kipper aus Rottweil war zur Redundanz vor Ort, da die Einsatzdauer des Unternehmers anfangs unsicher war. Da dieser aber nun die Fahrten fest eingeplant hat, konnten am Samstagabend die Kameraden des THW Ortsverband Rottweil wieder abrücken. Die Logistikkomponente für die Betankung des 50 kVA Stromerzeugers ist aber weiterhin vor Ort und wird durch den OV Radolfzell bedient.
Am Sonntagabend trafen noch 2 Einsatzkräfte der Fachgruppe Trinkwasserversorgung aus Rüsselsheim an der Einsatzstelle ein, welche die Tübinger Kameradinnen und Kameraden personell unterstützen.
Mit unserem MTW-OV wurde ein Lotsendienst eingerichtet, da die Einsatzstelle abgelegen liegt und die auswärtigen Einsatzkräfte es so leichter haben.
Geführt wird dieser Einsatz dauerhaft durch unseren Zugtrupp. Voraussichtlich laufen diese Maßnahmen noch bis weit in diese Woche, bis die Pumpen instandgesetzt sind.
Eingesetzte Fahrzeuge:
Radolfzell:
MTW-TZ
MzKw mit Stromerzeuger 50 kVA
MTW-OV
MLW 4 mit SwPu 5000 (FGr. WP)
LKW-Lbw (FGr. WP)
Tübingen:
LKW-Lbw mit Anhänger FGr. TW
PKW geländegängig
2x MTW-OV
Rottweil:
LKW-Kipper Log M
Führungsfahrzeug FZ Log
MLW 1 Log M
2 mobile Tankbehälter
Trossingen:
LKW-Kipper
MTW-OV
Während des Aufbaus waren ca. 30 Kräfte des THW vor Ort. Im Regelbetrieb sind dies nun etwa 10-15, je nach Tageszeit.