Vollgelaufene Keller, überflutete und unterspülte Straßen, Gehölz und Kies in den Straßen waren die Folgen des Sturzbaches. So wurde die Freiwillige Feuerwehr Mühlhausen - Ehingen am frühen Abend alarmiert. Recht schnell war klar, dass dies ein größerer Einsatz wird. So wurde nach kurzer Einsatzdauer der Fachberater des THW Singen alarmiert. Nach kurzer Klärung mit der Einsatzleitung wurde der komplette Ortsverband Singen mit Pumpen und Sandsäcken angefordert. Durch die anwachsende Lage wurde kurz darauf die Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung des THW Radolfzell mit Sandsäcken nachgefordert. Noch während dem Verladen der Sandsäcke wurde unsere komplette Pumpleistung in Form der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen nachgefordert. Daraufhin wurde sofort nachalarmiert.
In Mühlhausen angekommen, wurden aus den Worten der Alarmierung erschreckende Bilder. Unser Zugtrupp fuhr sofort das Feuerwehrhaus Mühlhausen an, wo die Einsatzleitung und auch der Zugtrupp des THW Singen stationiert waren. So wurde eine gemeinsame Führungsstelle eingerichtet, von welcher mit sehr kurzen Wegen mit der Einsatzleitung, betrieben von der Führungsgruppe der Feuerwehr Engen, die vielen Einsätze koordiniert werden konnten.
Kaum angekommen, wurden auch schon erste Einsätze mit Priorität 1 an uns vergeben. Durch die Fachgruppe WP wurden die Einsatzstellen angefahren und erkundet. Diese wurden dann abgearbeitet. Mit unserer Schmutzwasserpumpe mit einer Pumpleistung von 5000 Liter/min wurden dann extra Einsatzstellen disponiert, welche einen hohen Wasserstand hatten.
So wurde die Fachgruppe WP aufgeteilt in Elektropumpen und die Großpumpe. Der Trupp mit den Elektropumpen fuhr verschiedene Einsatzstellen an und arbeitete diese Stück für Stück ab. Der Trupp mit der Großpumpe wurde letztendlich in einem Straßenzug eingesetzt, welcher enorm unter Wasser stand, sodass nicht einmal die Durchfahrt mit einem LKW möglich war. Deshalb wurde die Pumpe in der Straße positioniert und über 6 Stunden mit einer Leistung von 5000-6000 Litern pro Minute die Straße vom Wasser befreit. Erst dann wurde der Zugang zu den anliegenden Häusern möglich.
Unsere Fachgruppe N wurde mit den Sandsäcken zur Unterstützung der Fachgruppe N des THW Singen an eine Einsatzstelle nachgefordert. Dort musste mittels der Sandsäcke der Wasserzufluss vom Gebäude umgelenkt werden. Nach diesem Einsatzauftrag musste Nachschub an Sandsäcken her. So fuhr die Fachgruppe N mit leeren Sandsäcken in den Bauhof Engen, wo bereits einige Angehörige der Feuerwehr Engen warteten, um gemeinsam Sandsäcke zu füllen. Nach kurzer Zeit war die Ladefläche unseres MzKWs voll und die Sandsäcke wurden in Bereitstellung gestellt. Noch während dem Abladen wurde unsere Fachgruppe N für einen Einsatzauftrag eingeplant, bei welchem gemischtes Personal im Fahrzeug Platz nahm. So wurde eine Tragkraftspritze der Feuerwehr verlastet und unsere Fahrzeugbesatzung mit 2 Angehörigen der Feuerwehr ergänzt. Gemeinsam wurde die Einsatzstelle angefahren und der Einsatzauftrag abgearbeitet.
Nach Rückkehr zur Führungsstelle ergab sich ein Prioritätseinsatz für unsere Fachgruppe N. Eigentlich keine Baustelle für das THW. Gemeldet wurde „Brandgeruch aus Kellergeschoss“. Da die Einsatzstelle aber in einem überfluteten Bereich lag, kam von unserem Zugführer das Angebot, zur Erkundung mit unserem MzKW zu fahren, da aktuell nur ein MTW der Feuerwehr zur Verfügung stand. So fuhr das 2. mal eine gemischte Fahrzeugbesatzung los. Zum Glück konnte recht schnell Entwarnung gegeben werden. Da bekanntlich alle guten Dinge 3 sind, kam kurz vor dem Abrücken unserer Fachgruppe N nochmals eine Transportfahrt als Auftrag rein. So fuhren wir eine Tragkraftspritze der Feuerwehr inkl. Feuerwehrkräften an eine Einsatzstelle, da kein Transportfahrzeug zur Verfügung stand.
Nach diesem Auftrag beendete unsere Fachgruppe N den Einsatz in Mühlhausen und fuhr zurück in die Unterkunft in Ruhe.
Da der Einsatz für das THW Singen und Radolfzell dann schon recht lange ging, wurde über den Führungsstab des Bevölkerungsschutzes Landkreis Konstanz eine Ablösung angefordert. Der Führungsstab wurde einberufen, da es im Landkreis mehrere Schadensgebiete gab und so die einzelnen Einsatzleitungen unterstützt wurden. Unsere Fachberaterin aus Radolfzell war im Führungsstab fest eingebunden.
Zur Ablösung wurde der Zugtrupp und die Fachgruppe WP des THW Tuttlingen und die Fachgruppen N der Ortsverbände Stockach und Donaueschingen nachgefordert. Die WP aus Tuttlingen übernahm die Einsatzstelle von unserer WP, die Führungsstelle wurde an den Zugtrupp übergeben und die Fachgruppe N wurde zu diversen Kellern entsandt.
Die seit Abend eingesetzten Feuerwehren wurden in den frühen Morgenstunden durch viele Einheiten der Feuerwehr aus dem gesamten Landkreis abgelöst.
Ebenfalls waren die Module der Sanitätseinheiten vor Ort. Unter Anderem wurde von ihnen ein Bereitstellungsraum inkl. Verpflegung betrieben. Die DLRG war mit Strömungsrettern vor Ort, um im Fall einer Verschlechterung der Lage durch erneute Regenfälle und Sturzbäche ggf. schnelle Hilfe im Wasser leisten zu können.
Insgesamt waren an diesem Einsatz 97 Kräfte des THW eingesetzt. Es gingen weit über 100 Einsätze für dieses Schadensgebiet ein, welche von Feuerwehr und THW gemeinsam abgearbeitet wurden. Je nach aktueller Stärke vor Ort, waren zwischen 200 – 300 Einsatzkräfte in der Gemeinde tätig.
Am frühen Freitagabend konnte dann auch für die Feuerwehr Mühlhausen-Ehingen der Einsatz nach ca. 24 Stunden beendet werden.
Wir bedanken uns nochmals für die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr, dem THW und allen anderen, beteiligten Organisationen. So funktioniert gute Zusammenarbeit.
Im Einsatz:
THW Radolfzell:
MTW-TZ
MzKW
MLW 4 mit Schmutzwasserpumpe
LKW-Lbw mit Stromerzeuger 50 kVA
MTW-OV
Stärke Radolfzell: 1/5/14/20
THW Singen:
MTW-TZ
GKW
MzKW
MTW-OV
PKW-OV
THW Stockach:
MTW-TZ
GKW
MLW 4
THW Tuttlingen:
MTW-TZ
MzKW
MLW 4
MTW-OV
THW Donaueschingen:
MTW-TZ
MzGW
MTW-OV
